Die Löwen Kaserne ist Teil eines zweiteiligen Komplexes in der Döberitzer Heide in der Nähe von Berlin.
Gebaut wurde sie 1935/1936 zur Ausbildung und Unterbringung des Infanterie-Lehrregiments. Ihren Namen erhielt die Löwen Kaserne durch eine Tierskulptur, welche sich früher vermutlich am Eingangsbereich befand und heute innerhalb des Geländes steht. 1939/1940 wurde die Kaserne fertiggestellt, wobei es die Adler Kaserne, den anderen Teil des Komplexes, bereits zu den Olympischen Spielen gab.
1945 übernahmen sowjetische Streitkräfte das Areal, knapp 20.000 Soldaten wurden stationiert. Dies führte zu der Bildung einer kleinen sowjetischen Stadt zwischen Elstal und Dallgow. Es gab eigene Schulen und Kaufhäuser, eine Polizei, ein Krankenhaus und noch mehr. Für die einfachen Soldaten gab es lediglich in Gruppen Ausgang und innerhalb des Geländes brauchte man Passierscheine, um von einem Areal einer Einheit in ein anderes zu gelangen. Einheimische hatten nur zu bestimmten Zeiten Zutritt zu den sowjetischen Einrichtungen.
Die Löwenkaserne war nach dem Abzug der sowjetischen Truppen 1991 in einem guten Zustand. Es gab Überlegungen, sie für die Bundeswehr weiterhin zu nutzen, weswegen bei einigen Gebäuden Mitte der 1990er die Dächer neu gedeckt und Reparaturen vorgenommen wurden.
Jedoch gab es einige Jahre später eine überraschende Wendung als das gesamte Gebiet für schadstoffbelastet und kontaminiert erklärt wurde.
Als Folge wurden beide Kasernengebäude, sowohl die Löwen- als auch die Adlerkaserne, entkernt und stehen seitdem leer. Die südlich gelegenen Fahrzeughallen sind stark ruinös, die Häuser nicht gefahrlos betretbar und die Skulpturen der Tiere, welche den Kasernen einst ihre Namen bescherten, sind beschmiert und Teile von ihnen abgebrochen.
Photos: Carina