Während sich andere an die Strände träumten hatte ich schon immer eine Faszination für die Wüsten der Welt. Eiswüsten, Salzwüsten, Sandwüsten. Es gibt sie in Vielzahl und gemein ist ihnen eigentlich nur der Verzicht. Alles hier ist reduziert. Das Wasser und damit das Leben. Wer nicht angepasst oder vorbereitet ist wird nicht überleben. Trotzdem und schon Jahre bevor mein Auto im tiefen Sand von Marokko stecken blieb träumte ich mich in diese feindlichen Dünen.
Damals fuhr ich mit meinem Bus. Ich mochte das Fliegen nicht. Es beraubt einem das Gefühl der Entfernung. Die Erde erscheint klein im Flug. Ein Auto hingegen lässt mich links und rechts abbiegen und macht die Welt wieder dreidimensional. Du musst ihm vertrauen wie einem Freund wenn du über Eis und Sand fährst und was du zurückbekommst ist nicht mehr und nicht weniger als das Glück alles erreichen zu können.
Mein Bus ist nun längst im Gebrauch eines Anderen und seit ich mein Leben in Städten lebe habe ich kein Auto mehr besessen aber trotzdem kommt bei der Erinnerung das Gefühl der Freiheit erneut auf. Die Freiheit zu haben das zu tun was man tun möchte.
Keine andere Erklärung als dieses Gefühl habe ich auch für den „International Car Forest of The Last Church“. Nicht wie ich damals eins, sondern gleich vierzig Autos versenkten die Macher in der Wüste von Nevada. Beschwert mit Wüstensand, ragen Trucks, Limousinen und Pickups gen Sternenhimmel. Jedes Objekt ist mit unterschiedlichen Motiven besprüht und Light Painters kommen Nacht für Nacht um hier zu fotografieren.
Photos: David Evans
Photo: Mike Orso
Photos: Ron Pinkerton
Photo: Sandra Jungling