Der Saltonsee liegt in der Wüste Kaliforniens. Mit beinahe 1.000 Quadratkilometern Fläche ist er der größte See im ganzen Bundesstaat. Die Geschichte des Saltonsees ist die Geschichte einer Umweltkatastrophe und des fahrlässigen Umgangs der Menschen mit natürlichen Ressourcen.
Der Saltonsee entstand künstlich nach einem Dammbruch Anfang des 20. Jahrhunderts. Salton, eine Bahnarbeitersiedlung unmittelbar in der Nähe, musste aufgrund des ansteigenden Wassers evakuiert werden. Das durch den Dammbruch geflutete Areal konnte erst 1907, zwei Jahre nach der Katastrophe, wieder unter Kontrolle gebracht werden.
Der neue See galt in den 20 er Jahren als eine paradiesische Oase mitten in der Wüste. Exotische Zugvögel und neue Tierarten zogen immer mehr Touristen an. Es entstanden neue Siedlungen und eine Infrastruktur blühte auf.
Da der Saltonsee künstlich entstanden war, fehle ihm ein Abfluss. Dies bedeutete, dass der Wasserspiegel kontinuierlich anstieg und immer wieder neue Areale überflutete, was zwar anstrengend, dennoch nicht bedrohlich war.
Zum Problem und anschließendem Umkippen des Sees führte die zunehmende Verschmutzung des New Rivers, einem der Zuflüsse des Saltonsees.
Heute gilt New River als der schmutzigeste Fluß der USA. Dementsprechen ist auch das Schicksal des Saltonsees. Durch die Überdüngung und den hohen Salzgehalt ist die Konzentration an Schwefelwasserstoff gefährlich hoch angestiegen, was den Geruch an faulen Eiern, anstatt einer frischen Brise erklärt.
Alles Leben, was sich vorher am See tumelte ist schon lange fort und die Gegend mutiert immer mehr zu einer Geisterstadt.
Photos: Paul Sewell